Gewichtsdecken – Worauf achten beim Kauf?
Etwas mehr als ein Drittel aller Deutschen leidet unter Schlafstörungen. Wer regelmäßig nicht richtig ein- oder durchschläft, büßt nach der Meinung vieler Fachärzte an Lebensqualität ein. Ein probates Mittel gegen Schlafstörungen sind sogenannte Gewichts- oder Therapiedecken. Die schweren Decken helfen nachweislich beim Einschlafen und verlängern die Tiefschlafphase. Es stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien eine Gewichtsdecke ausgesucht werden soll.
Material spielt eine entscheidende Rolle
Gewichts- und Therapiedecken gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Sie unterscheiden sich allerdings durch ihre Ausstattung und Qualität. Das Herzstück einer Gewichtsdecke bildet die sogenannte Innendecke.
Das Innenleben hochwertiger Decken besteht aus mehreren Schichten Baumwolle, Flanell und Polyester und ist aufwendig vernäht. Die kleinen Kammern dieses Inletts sind mit Tausenden von Glaskugeln gefüllt.
Günstigere Varianten der Gewichtsdecken sind mit Kunststoffkugeln gefüllt und haben größere Kammern. Bei diesen meist maschinengefertigten Bettwaren ist die Gewichtsverteilung in aller Regel nicht optimal. Die richtige Verteilung der Kugeln und Kammern ist aber besonders wichtig. Nur dann kann die Gewichtsdecke die Oberflächensensibilität des Körpers und die Gelenk- und Muskelwahrnehmung richtig stimulieren.
Wichtig:
- hochwertige Verarbeitung in mehreren Schichten
- Einsatz von Glaskugeln
- möglichst kleine Kammern für optimale Gewichtsverteilung
Der richtige Bettbezug
Wer sich für eine günstigere Variante einer Gewichtsdecke entscheidet, hat oftmals das Problem, dass die Innendecke durch Schlafbewegungen verrutscht. Der normale Bettbezug bietet der schweren Decke keinen Halt. Die Lösung für dieses Problem sind eingenähte Schlaufen an den Rändern der Gewichtsdecke. Sie dienen zum Einhängen der speziellen Bezüge. Umso höher die Anzahl dieser Schlaufen oder Ösen ist, desto besser ist die Innendecke vor dem Verrutschen geschützt. Die Decken und Bezüge sind bei vielen Herstellern im Set erhältlich. Durch das höhere Gewicht der Decke sollten Käufer einer Decke darauf achten, dass die verwendeten Materialien atmungsaktiv und temperaturregulierend sind. Dies ist besonders für die wärmeren Sommermonate wichtig.
Wichtig:
- großzügige Möglichkeit zur Befestigung der Bezüge
- atmungsaktive und temperaturregulierende Bezüge
Für wen sind Gewichtsdecken nicht geeignet?
Eine Gewichtsdecke kann von körperlich gesunden Menschen normalerweise uneingeschränkt zum Schlafen verwendet werden. Wer allerdings unter Kreislaufproblemen leidet oder an Diabetes 2 erkrankt ist, sollte keine Gewichts- oder Therapiedecke benutzen. Asthmatiker, Dialyse-Patienten und Menschen, die eine Schlafapnoe oder Arthrose haben, sollten vor dem Kauf einer Gewichtsdecke mit ihrem Arzt sprechen. Für Kinder unter 5 Jahren oder einem Gewicht von etwa 20 kg sind die schweren Decken für Erwachsene nicht geeignet. Spezielle Gewichtsdecken für Kinder sollten nur unter Aufsicht zum Einsatz kommen.
Welches Gewicht für Gewichtsdecke?
Welches Gewicht die Gewichts- oder Therapiedecken haben müssen, hängt nicht zuletzt vom Gewicht des Patienten ab.
Gewichtsdecken Rechner
Soviel kg sollte Ihre Gewichtsdecke wiegen:
Gewichtsdecken für verschiedene Krankheitsbilder
Die schweren Decken werden im Handel als Gravity-Decken, Therapiedecken oder als Gewichtsdecken bezeichnet. Es handelt sich dabei um Decken, die im Inneren mit kleinen Glasperlen befüllt sind. Die Erfinder dieser Decken wurden von mit Sand gefüllten Westen inspiriert, die früher schon bei Patienten eingesetzt wurden, die unter ADHS oder Autismus litten. Die verwendeten Gewichtsdecken werden von den Therapeuten heutzutage bei Angstzuständen, Schlafstörungen, Depression, Autismus, Alzheimer oder Tourette eingesetzt. Das Gewicht der Decke ist davon abhängig, welches Gewicht der Patient hat. Laut den Experten sollte die Gewichts- oder Therapiedecke etwa 10 Prozent vom Körpergewicht des Patienten wiegen.
Durch die Gewichtsdecke werden im Körper Botenstoffe produziert
Die Gewichtsdecken funktionieren nach dem sogenannten Deep-Touch-Pressure Prinzip. Beim Umarmen eines Menschen mit etwas Druck wird die Serotoninproduktion angeregt. Gleiches passiert, wenn der Patient unter der Therapiedecke liegt. Wie hoch dieser Druck ist, hängt davon ab, welches Gewicht gewählt wurde. Allerdings sollte das Gewicht nicht zu hoch gewählt werden. Der ausgeschüttete Botenstoff ist für die Stimmung zuständig. Durch das Serotonin entsteht ein Gefühl von innerer Ruhe und Gelassenheit. Auch mögliche Angstgefühle oder aggressives Verhalten werden gedämmt. Das produzierte Serotonin wird danach in das Hormon Melatonin umgewandelt. Dieses Hormon veranlasst den Körper zum Schlafen.
Der Handel bietet verschiedene Gewichtsdecken an
Die Gewichts- oder Therapiedecken werden mit verschiedenen Gewichten angeboten. Es sind normalerweise Decken mit 6, 8, 10 oder 12 Kilogramm erhältlich. Welches Gewicht gewählt wird, ist vom Körpergewicht des Patienten abhängig und sollte ca. 10 Prozent des Körpergewichts betragen. Die Decken bestehen entweder aus Baumwolle oder aus unterschiedlichen Mischgeweben. Bei einigen Gewichtsdecken sind die Inletts mit den kleinen Glaskugeln herausnehmbar. Diese Decken lassen sich einfacher reinigen.
Wie reinigt man Gewichtsdecken?
Gewichtsdecken können oft regulär bei 30 Grad gewaschen werden. Durch das hohe Gewicht und das große Volumen sind Gewichtsdecken jedoch oft zu füllig für eine normale Waschmaschine, sodass für das Waschen lieber eine professionelle Reinigung in Betracht gezogen werden sollte. In den meisten Fällen sollte es aber ausreichen, den Bezug zu waschen.